Landschaftsfotoarchitektur – Fotoblog

Beiträge mit Schlagwort “Natur

Über sieben Brücken musst du gehen – Schottland (Tag 8/10)

Kontaktsperre, 100 Meter lange Schlangen vor der Grillfleischtheke, Schreibblockade. Mittlerweile haben wir Juni, womit die Reise nach Schottland acht Monate her ist.

Pfingsten ist gerade vorüber. Vatertag (aka. Christi Himmelfahrt) fühlt sich schon recht weit weg an, Ostern sehr weit und der Beginn der Anti-Corona-Maßnahmen in Deutschland (Mitte März) ist schon zu lange her. Schottland… Dort hätte ich auch vor 5 Jahren gewesen sein können, so lange ist es her.

Schreibblockade. Schreibblockade? Hier soll es doch um Fotos gehen. Fotos und ein paar Worte über die Reise! Tag 8: Wir befinden uns am Loch Ness und im Cairngorns National Park. Auch in dieser Gegend ist es meist das Wasser, dass die Landschaft und die Fotomotive prägt.

Wo in Schottland Wasser ist, da sind auch Brücken und Felsen nicht fern. So liegt der Reiz eines Motivs manchmal in der Natürlichkeit der Natur selbst. Kein Bauwerk und nichts von Menschenhand Geschaffenes soll ein solches Foto verschmutzen.

Ein anderes Mal ist es gerade das, das künstlich erschaffen wurde, was den Reiz einer Szenerie ausmacht. Die Natur gibt den Bauwerken bestenfalls einen schönen Rahmen, um das unnatu(e)rliche hervorzuheben.

Eine besondere Wirkung ergibt sich, sobald sich Natur und Künstliches ergänzen. Wenn sie genau im richtigen Gleichgewicht sind, ist keins von Beiden fehl am Platz. Keins von Beiden wirkt störend, das Gegenteil ist sogar der Fall. Wie eine Priese Salz und Pfeffer ein saftiges Steak begleitet, so kann ein kleines Häuschen inmitten der Natur dafür sorgen, dass die Natur noch natürlicher erscheint.

Harte Grenzen oder richtig und falsch gibt es zum Glück nicht, wenngleich schön oder weniger schön eine andere Frage beantworten können. So kann eine Priese Natur, die sich auf dem künstlich Erschaffenen ansiedelt, zum Begleiter wie Salz und Pfeffer werden.

Mit den letzten Worten erinnere ich mich an die Anfänge meiner Fotografie zurück, die ‚Urban Exploration‘, das Besuchen von ‚Lost Places‘. Orte an denen einst reges Treiben herrschte, die heute jedoch verlassen, vergessen und verwildert sind. Auch hier war es die kleine oder große Priese Natur, die die künstlichen Bauten so interessant gemacht hat.

Ein paar alte Urbex-Beiträge

Die Schreibblockade ist passé. Ob eine Fotoblockade, eine beinahe chronische Unlust und Unzufriedenheit mit seiner Fotografie auch ‚einfach so‘ aufgelöst werden kann, wie eine Schreibblockade? Bestimmt, warum nicht? Ich besinne mich auf das was ich grundlegend erreichen will und nicht auf das, dem ich gerecht werden will. So komme ich ungezwungen und ohne künstlichen Druck ans Ziel.

Danke fürs Vorbeischauen. Bald ist die Reise geschafft. – Nicht vergressen auf eines der Fotos zu tippen/klicken, dort geht es zum vollständigen Album.


More Plant than Power – Das grüne Kraftwerk

Es ist soweit! Dies ist der erste ECHTE Urbex Blogeintrag! Wenn jetzt niemand stolz auf mich ist schmeiße ich alles hin!

Zu den neuen Bildern: Ihr könnt hier 12 Bilder eines stillgelegten Kohlekraftwerks, das in Belgien langsam vor sich hin altert, anschauen. Das Kraftwerk ist unter dem Codenamen „ECVB“ bekannt. Sollten euch meine Bilder gefallen stehen damit auch alle Türen offen grandiose Fotos anderer Fotografen zu finden. Zu meinen Fotos geht es mal wieder über das kleine Quadratische oben rechts.

Es war eine spannende Angelegenheit und ein warmer Tag. Wir fanden das Kraftwerk trotz hervorragender Recherche nicht gleich auf Anhieb. Nachdem mit der Fähre ein Fluss überquert wurde, parkten wir am Ortseingang eines kleinen Dorfes. ein kurzer Fußweg führte uns schließlich zu dem Eingang von dem aus wir das Gelände erkundeten.

Fest vor Augen war das Ziel die Turbine des Kraftwerks zu finden. Es dauerte nicht lange, da fanden wir zwei Fotografen aus den Niederlanden, die, wie wir auch, vor Ort waren um den Verfall zu dokumentieren. Kurz darauf betraten wir die riesige Turbinenhalle. Über ein Lichtgitterrost ging es hinab auf die richtige Ebene. Da standen wir nun.

Das Sonnenlicht schien durch die ca. 15m hohen Fenster in die Halle. Vor uns ein Abgrund der 10m tief in die untere Ebene führte. An allen Ecken, Stahlträgern und sogar bei den Maschinen holte sich die Natur Stück für Stück ihr Eigentum wieder zurück. Moos an den Wänden in 10m Höhe. Gras und junge Bäume und Sträucher an den Maschinen und Fenstern. Es war beeindruckend zu sehen wie es die Natur schafft bei so viel Stahl, Beton und Glas immer weiter in das Innere des Kraftwerks vorzudringen.

Ich hoffe, meine Fotos spiegeln meine Faszination der Situation wider und vermitteln euch genau das gleiche Gefühl, das wir hatten.