Landschaftsfotoarchitektur – Fotoblog

Beiträge mit Schlagwort “Aussicht

Schottlantis – Schottland (Tag 7/10)

Bisher schien uns das schottische Wetter gewogen zu sein. Doch heute zeigt es sich von seiner wahren Seite. Die Gastfreundschaft ist vorüber, das Wasser kommt von allen Seiten.

Einst, vor langer Zeit, war ein Ingenieur im Urlaub in Schottland. Er reiste dort hin, wo wir heute auch hinwollten, zu den Fairy Pools. Dort küsste ihn die Muse für eine neue Erfindung und sie küsste feucht und schlabberig, wie es deine Tante machte, als du ein Kind warst. Zurück daheim erfand er den Kärcher und gründete die gleichnamige Firma.

Starke Winde waren uns ja nun schon bekannt. Wenn diese mit Wasser kombiniert werden helfen da nur noch ‚Hard Shell‘ Regenjacken und Hosen, nicht diese dämlichen Müllsack-Regenponchos, keine Soft Shell Regenklamotten und keine hippen gewachsten Fjällräven Klamotten.

Nicht falsch verstehen. Diese gehypten, schwedischen Hosen waren für die vergangenen Tage super angenehm, bequem, luftig, nicht zu warm oder zu kalt und fast sogar ihr Geld wert. Aber wenn man damit abgekrächert wird, reicht die hippigkeit eben nicht aus um trocken zu bleiben. Da kann die Hose gerne 10x so schnell abtrocknen als Andere, solange es nass bleibt, bleibt man nass.. und dann wird es schnell kalt.
Apropos: Warum alle Welt mit diesen fuchsigen Einkaufsbeutel-Rucksäcken herumläuft, die irrsinnig teuer sind, verstehe ich überhaupt nicht. Warum sieht man die Dinger vor allem in der Stadt als Shopping-Accessoire oder als Rucksack von Schülerinnen und Studentinnen? (Es tut mir leid, aber das scheint eindeutig ein Frauen-Ding zu sein.) Das ist wie mit ‘nem Jeep oder SUV in der Stadt unterwegs zu sein. 😜

Reisetipp 17: Wenn jemand in eurer Reisegruppe schlechte Laune bekommt, dann ist bald die ganze Gruppe betroffen.
Als nach unserem Besuch der Fairy Pools meine Hose dann nach ein paar Stunden wieder halbwegs trocken war, verbesserte sich meine Laue wieder.. Das Wetter jedoch nicht.
Motivationstipp 25a: Schlechtes Wetter bringt dramatische Wolken mit sich.

Um dem Wetter zu entfliehen, verließen wir kurzer Hand (weil es eh schon so geplant war) die Isle of Skye im Westen Schottlands. Das Ziel stand noch nicht fest, doch es verschlug uns am Ende des Tages in den Osten Schottlands nach Inverness. Ein idealer Ausgangspunkt für den kommen Tag, Loch Ness und den Nationalpark in der Speyside.


Ein Mann ohne Frau und Kuh – Schottland (Tag 6/10)

Ein neuer Morgen, ein neues Ziel. Heute wartet der alte Mann auf uns. Er wartet schon lange.

Noch vor dem Frühstück statten wir dem Hafen einen Besuch ab. Doch viel gibt es an diesem Fährhafen nicht zu sehen. Das ist die Gelegenheit den ruhige Zeit des Morgens ebenso lange zu fotografieren, wie wir diesen Moment genossen haben.

Schottland ist nicht groß, doch Skye ist noch viel kleiner. So fuhren wir ein paar Minuten und waren plötzlich an der Ostküste der Insel.

Gesäumt von zahlreichen Wasserfällen, führte unser Weg zum alten Mann. Er ist ein Besonderer, der zurückgezogen an einem Hang lebt. Nur wenige Pfade führen hinauf zu ihm. Doch auch diese Strapazen sind es wert.

Sein Name ist Old Man of Storr. Schon aus großer Ferne erkennt man ihn, wie er nördlich von Portree dort thront. Sein Anblick ist unvergesslich und doch vertraut, sieht er doch aus wie ein überdimensionierter Hinkelstein. Doch nicht einmal Obelix könnte diesen 48 Meter großen Koloss heben, da bin ich mir sicher.

So etwas tue ich eigentlich ungern, aber heute muss es einmal sein. Schaut euch im Album bitte das obige Foto genau an und zwar haargenau. Darauf ist eine Person mit roter Jacke zu sehen. Ihr sollt diese Person einfach nur finden 😉

Angekommen beim alten Mann begegnete er uns mit orkanartigen Böen und bald danach mit Regenschauern, die laut Wetterbericht in Dauerregen übergehen sollten. Das Tagesziel war erreicht.


Der Motivkönig – Schottland (Tag 5/10)

Wer stolpert des Nachts über die feuchten Wiesen?
Es sind die Fotografen, sie wollen sich nicht den Urlaub vermiesen;
Sie suchen den Steinkreis schon so früh am Tag,
Sie lassen sich Zeit, der Sonnenaufgang naht.

Du Fotograf, warum so bang das Gesicht? –
Siehst du die Motive denn nicht?
Die Motive so traumhaft und schön? –
Sie sind so zahlreich, drum‘ lass das gestöhn. –

„Du lieber Fotograf, komm, bleib nicht nur hier!
Gar schöne Landschaften zeig ich nur dir;
Manch‘ raue Felsen sind in dem Land,
es legt schon ab sein sommerlich Gewand.“ –

Mein Ego, mein Ego, und gierst du nicht,
was der Insta-Graf mir durchtrieben verspricht? –
Sei locker, bleibe locker, du Fotograf;
Das Verlangen der Likes so Manchen schon straf. –

„Wollt, feine Grafen, ihr mir nicht einfach folgen?
Die vielen Likes sollen euch pushen ganz schön;
Die Likes, sie lassen euch Erfolgreich sein
und schmeicheln und loben und säuseln euch ein.“ –

Ihr Freunde, ihr Freunde, und seht ihr nicht dort
die Berge am einsamen Ort? –
Oh Mann, oh mann, das kann doch nicht sein:
Über uns bricht dramatisches Wetter herein. –

„Alle lieben dies Land, es ist ein Genuss;
Und ist es zu willig, so wuchert Tourismus.“ –
Oh nein, oh nein, jetzt ist es zu spät!
Die vielen Menschen haben ihr Unheil gesäht! –

Den Fotografen grauset’s: Sie sorgen sich sehr,
Der Verschmutzung entgegen setzen sie sich zur Wehr,
Ein Jeder macht mit, mit Mühe und Not;
Die Erde ist wertvoll, denn sonst ist sie tot.


Eine Reise griechischer Ereignisse – Helios dritte Fahrt (Tag 3/3)

Gestern waren wir auf der imposanten Akropolis, auf der Agora, beim Parlament. So viel Wichtigkeit verlangte nach einem Ausgleich. So ging es an das Mittelmeer. Nur wie kommt man dort hin? Taxi? Sicherlich zu teuer und man sieht zu wenig. U-Bahn? Man sieht auch wenig, aber es sollte günstiger sein. Laufen? Nein, bei 10km (pro Stecke) dauert das zu lange. Bus? Hä, was sind Bus und was sind Straßenbahnlinien? Dank der Hilfe von zwei älteren Herren fanden wir unseren Weg und waren, schwups, nach 45 Minuten am Mittelmeer.

Und wo nun? Am bekannten Piräus Hafen? Aber nein, da gibt es nichts zu sehen. Wir waren in der Gegend um Palaio Faliro. Dort gibt es Abschnitte mit Sandstrand, jedoch weit mehr Kiesstrände, kleine Gartenanlagen, Angler, Kriegsdenkmäler, Spielplätze und und und. UND die 37. teuerste Yacht der Welt. Sie gehört einem Scheich, ist 150m lang, hat einen Helikopterlandeplatz samt Helikopter und ein Wachschutz hat uns verboten Fotos zu schießen. Wir wollten die faulen Wachmänner nicht herausfordern, da sei immerhin Zugriff auf einen Heli haben. Da hilft auch weglaufen nicht 😀 Also gingen wir unverrichteter Dinge und genossen – nein, wir genossen nicht die Natur. Im ganzen Bereich des Yachthafens roch es.

Eine bestimmte Erwartungshaltung hatte ich vor der Reise nicht, was das folgende Thema angeht, Die Stadt ist grün, ziemlich grün. Wo auch immer ein kleines Fleckchen Erde freiliegt, wächst ein Baum oder wenigstens ein Strauch. Ich war positiv überrascht und auch angewidert! Hier und da stehen in der ganzen Stadt verteilt Bäume, deren Blüten (es tut mir leid, aber es ist die passendste Formulierung) nach Wichse stinken. Vielleicht riechen sie auch anders, doch sobald sich diese Assoziation einmal festgesetzt hat, hält man permanent Ausschau nach Perversen oder Pärchen, die es sich in den Büschen gemütlich machen. Diese Zeilen spiegeln selbstverständlich nur meine persönliche Meinung wider. Es soll ja Leute geben, die andere Gerüche bevorzugen als ich es tue.

Vielleicht ist man in Griechenland auch einfach liberaler beim Thema Sex in der Öffentlichkeit? Oder liebe zur Natur wird anders Verstanden und ausgelebt? Dieser Umstand war vor Ort und rückblickend betrachtet die einzige Trübung der Reise. [Album]


Eine Reise griechischer Ereignisse – Helios zweite Fahrt (Tag 2/3)

Die Akropolis ist nicht einzigartig, denn der Name beschreibt eigentlich nur die ‚Oberstadt‘, die heute freilich nicht mehr bewohnt ist. Anstelle von Wohnhäusern warten dort der Tempel der Sportgöttin Nike (Ihr Gemal Adidas bekam leider keinen), der Multi-Tempel Erechtheion für insgesamt 13 Helden und Gottheiten, das Parthenon und das alte Akropolis-Moyseion (Museum) bestaunt zu werden. Vorsicht sei geboten, denn der natürliche Marmor ist spiegelglatt. Beim Aufstieg sei es abermals empfohlen Getränke bei sich zu haben.

Außerhalb der Saison waren in der Stadt, in der einst die Demokratie von Perikles erfunden wurde, Touristen zwar noch Zahlreich vertreten, doch die Hotspots dabei nicht überlaufen. Erneut zeigte sich die Stadt von einer sehr angenehmen Seite. Apropos Hotspots. Hier Reisetipp A-38: Es gibt für nahezu alle Freilicht-Museen, damit meine ich die ganzen Tempelanlagen, ein Kombiticket für 30€, das euch die jeweiligen Eintrittspreise von bis zu 20€ gut rabattiert und zusätzlich 5 Tage Gültigkeit hat. Nicht enthalten ist überraschender Weise das Panathinaiko-Stadion, das jedoch auch etwas ab vom Schuss liegt. Wie auch immer, hier der eigentliche Tipp: Was man wissen sollte, auch wenn es auf dem Kombiticket geschrieben steht:: Der Einlass gilt nur EIN EINZIGES MAL je Drehkreuz! Das sollte man wissen bevor man seine Touren plant oder wenn man vor hat etwas bei Sonnenauf- und untergang zu besuchen…

Nördlich der Akropolis findet man die berühmte Agora. Dieser Ort war mehr als nur der alte Handels- und Marktplatz, vom dem nur noch Ruinen, Grundmauern, die Stoa (eine Art Markthalle) und der Tempel des Hephaistos zu erkennen sind. Hier wurden neben dem Handel auch Volksabstimmungen abgehalten und Politik gelebt wenngleich die Politik auf der Pnyx einen weit höheren Stellenwert einnahm. Auch heute noch möchte man meinen, dass die Historie der Agora im näheren Umfeld spürbar ist. So waren wir unweit auf dem belebten Monastiraki Square (auf dem man gut auf seine Wertsachen achten sollte. Mehr als sonst!), um einige griechische Spezialitäten zu Verspeisen.

Plötzlich liefen an unserem Tisch (draußen) ein Dutzend Polizisten in Kampfausrüstung mit Helm und Schild auf den Platz. Minuten lang passierte nichts, dann wurde es laut und ein roter Lichtschein waberte aus einer Gasse heraus. Demonstranten, Bengalische Feuer, Unruhe in der Menge auf dem Square. Dann ist nichts passiert. Oder vielleicht doch? Menschen gerieten in Panik. Einige rannten weg von dem Platz, wieder an unserem Tisch vorbei. Ein Blick in die Augen der Kellner verreit uns, wir haben nichts zu befürchten. Und Tatsächlich, es passierte nichts, außer, dass die Polizei nach weiteren 10 Minuten abzog. Zwischenzeitlich kam auch einer der Köche unseres Restaurants hinaus. Er erzählte uns, dass es sich um Studenten handelte, die schon am Tag zuvor am Parlament mit Molotowcocktails geworfen hätten. Offenbar traten sie für eine wichtige Sache ein. Welche? Das konnten wir auch am Folgetag nicht herausfinden. Aber das Essen war übrigens ganz ausgezeichnet! [Album]


Eine Reise griechischer Ereignisse – Helios erste Fahrt (Tag 1/3)

Athen, in Attika, in Griechenland, in Europa, auf Gaja, ist eine große Stadt. Alle Bezirke Athens einbezogen kommt die Hauptstadt aktuell auf 3,8 Millionen Einwohner und ist damit etwa so groß wie unser Stadtstaat Berlin. Touristenfreundlicher ist Athen jedoch, weil ca. 90% der typischen Sehenswürdigkeiten im direkten Zentrum der Stadt liegen. Fußwege von Einer zur Nächsten dauern selten länger als 10 oder 15 Minuten.

Klimatisch gab sich der späte Oktober angenehm bis frisch zwischen 23°C bei heiterem Sonnenschein bis 16°C in der Nacht. Perfekte Bedingungen um hier und da an einem der unzähligen Kioske ein kühles Biera zu kaufen und damit auf der Suche nach Fotomotiven durch die Straßen zu schlendern. Öffentlicher Alkoholkonsum ist hier ausdrücklich gestattet, vor allem, wenn es sich um Wein handelt! Bier ist aber auch okay. Es ist jedoch nicht so, als würde diese Freiheit von Einheimischen oder Touristen ausgiebig gelebt werden.

Höhepunkte gab es hingegen gleich mehrere. Als Erhebungen seien da die 150m Meter hohe Akropolis und der 300m hohe Berg Lykavittos zu nennen. Letzterer gebietet durch seine Höhe einen grandiosen Ausblick. Sollte man nicht per Gondel auf den Berg fahren, empfiehlt es sich Getränke einzupacken. Man kann sich leider nicht darauf verlassen am Wegesrand beim Aufstieg eine nette, alte Griechin anzutreffen, die einem entweder warmes oder gefrorenes Bier verkauft. Sowas soll aber schon vorgekommen sein. Der Fußweg lohnt sich, denn man trifft Unterwegs auf Soldaten, Schildkröten, Katzen und allerlei Details, die man bei der Gondelfahrt verpassen würde. [Album]


Eine königliche Aussicht

Da spaziert man ganz locker, ohne Eile durch Prag und schon hat man einen gar königlichen Blick über die Stadt.

Ganz so locker und entspannt war es in Wirklichkeit dann doch nicht. Es sei denn, wir hätten uns jeder ein Segway gemietet und uns einfach die Straßen und Wege hinaufgelehnt. Aber nein! Bei gefühlten 50°H kletterten wir die Burgmauern hinauf (H steht für Hitze), um diesen fantastischen Ausblick genießen zu können.

 

Es versteht sich von selbst, dass ich dieses Foto, mal wieder ein Panorama, frei Hand aufgenommen habe. Prinzipiell muss man nur darauf achten die Belichtungszeit möglichst kurz zu halten, damit auch weit entfernte Objekte noch einigermaßen scharf abgebildet werden können.

Damit halte ich mich wieder kurz und mache mich ans Werk, das ihr dann morgen zu sehen bekommt. Bis dahin.