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Schwarzbraun ist die Kuh, doch weiß ist ihre Milch – Schottland (Tag 9/10)

Im vorherigen Beitrag philosophierte ich noch über Menschenhandgeschaffenes und die Natur. Heute geht es um Mensch und Tier. IN SCHOTTLAND!

Unsere Geschichte beginnt vor etwa 13000 Jahren. Damals gab es die Erde schon mit all ihren Menschen, Tieren, Pflanzen und so weiter. Bevor Gott die Welt also erst erschaffen musste, hatte er/sie/es noch 7000 Jahre Zeit ein Nickerchen zu halten und auf den perfekten Moment zu warten.

Damals jedenfalls begannen (nach heutigem Stand der Kenntnisse (2020)) die ersten Menschen damit Tiere zu domestizieren. Die Vorteile lagen klar auf der Hand: Erleichterung der Arbeit durch die Kraft der Tiere, Nahrung durch Milch, Fleisch und Dünger der Tiere, Kleidung aus dem Fell der Tiere und Ruhe, weil die Tiere damals sicher auch schon angenehmere Begleiter waren als so mancher Quatschkopf, Dummschwätzer und Wichtigtuer – Das ist heute vermutlich noch immer so..

Doch was blieb davon bis heute erhalten und ist eben nicht auf Fließbandproduktion umgestellt worden? Schafe! Von den vielen Schafen und ihren entfernt verwandten Haggis-Tieren habe ich bereits berichtet. Schafe haben wir mittlerweile genug fotografiert. Darum gibt es heute keine zu sehen. Dafür habe ich hier ein schönes Foto von der Whisky Destille Glen Livet. Diesen Whisky kann ich nur wärmstens empfehlen, wenngleich es (wie so häufig) bessere Geheimtipps gibt, als auch die neuesten Marketingkreationen, die mit allem, nur nicht ihrem Geschmack glänzen.

Rindviecher! Davon gibt es die üblichen schwarz-weißen Milchspender als auch wuschelig, zottelige Pelzbiester. Beiden gemein ist ihre Genügsamkeit, als auch ihr friedliches Wesen.
Großartige Tiere sind das und so schmackhaft noch dazu, egal welche Farbe oder wie viel Fell sie haben! Klar, die eine Kuh gibt das bessere Steak, eine Andere den perfekten Burger Pattie und noch eine Andere gibt die leckerste Milch, aber unverzichtbar sind sie alle! Ich würde nicht in einer Welt leben wollen, in der es nur die ollen Milchkühe gibt. Vielfalt macht den Unterschied PUNKT

Wild! Manches Wild ist gar nicht mal so wild und Manches ist schon tot. Während das meiste Wild in Deutschland durch Autos und die viel schlimmeren Fahrradfahrer ums Leben kommt, ist die Ursache in Schottland häufig ein starker Regen. Ein sehr schneller, horizontal fliegender Regen aus Schrotkugeln. Das nicht ganz so wilde Wild lebt gerne in der Nähe von Jagdschlössern. Dort gibt es viel zu fressen, viel Auslauf und keine Raubtiere. Selbst Wild weiß etwas Luxus zu schätzen.

Unsere Gruppe von Tierwohlkundschaftern kann zweifelsfrei bestätigen, dass es in Schottland wenig Massentierhaltung gibt, dass sich Wild freiwillig in der Nähe von Jagdanwesen aufhält und dass die Welt in Schottland noch in Ordnung ist.

Zufrieden mit dieser Feststellung konnten wir ruhigen Gewissens in unsere lestzte Bleibe für diesen Urlaub einkehren. Auf dem Weg dorthin genossen wir den Farbenprächtigen Sonnenuntergang und hinterher ein kühles Blondes.

Von der Unterkunft selbst möchte ich nicht berichten. Sie war von der Kategorie .. günstig. Mehr nicht. Sie lag weit ab vom Schuss, das Essen war genießbar, hatte mit Genuss aber nichts zu tun und das Dach über dem Kopf war dicht. Das Vierbettzimmer war rustikal eingerichtet, roch merkwürdig, das große Doppelbett quietschte ohrenbetäubend, selbst wenn man nur den kleinen Zeh bewegt hat und das Badzimmer .. Alle Armaturen auf Kniehöhe, die Einrichtung hat damals König Arthur persönlich bestimmt, damals gab es noch keine Dusche und der Wasserhahn der Badewanne war ein altes Telefon (nicht so Eins mit Wählscheibe, sondern so Eins, das beim Abheben direkt zur Vermittlung durchstellt).

Gut. Vergessen wir die Unterkunft ganz schnell und freuen uns auf den letzten Beitrag über Schottland. Am letzten Tag haben wir noch den ganzen Vormittag frei zur Verfügung. – Nicht vergessen auf eines der Fotos zu tippen/klicken, dort geht es zum vollständigen Album.


Naddel!

Gut Ding will Weile haben sagte einst ein träger Mann. Wein und Whisky brauchen Zeit, um in Holzfässern zu reifen, Metallfässer tragen nicht zum Reifeprozess bei. Metall ist es jedoch, das meine Fotos reifen lässt. Genaugenommen ist es eine Kombination aus Magnesiumlegierungen, die mit Eisenoxid überzogen sind und Silizium, das genau an den richtigen Stellen oxidiert wurde. Diese Mischung bringt meine Bilder so richtig zur Geltung!

Vorsicht ist geboten! Schnell verfällt man der Gier seine Fotos und Videos (oder was auch immer) noch und noch länger reifen zu lassen. Und wieder greife ich zu der Analogie mit Wein und Whisky, denn wie diese Beiden werden auch Daten bei unendlicher Reifung nicht unendlich viel besser; im Gegenteil! Sie können verderben und ungenießbar werden.

Entschuldigung. Nach der häufigen Erwähnung von ‚Whisky‘ lief mir das Wasser im Munde zusammen. Wen es interessiert, es gibt einen sommerlichen, wie auch maritimen Talisker 10y (ja, ich habe tatsächlich noch eine Flasche davon!). An dieser Stelle beginne ich schon Mal eine Entschuldigung vorzubereiten, sogar hiermit auszusprechen: Verzeihung. Denn mit sinkendem Whisky-Pegel in meinem Glas, mit jeder Zeile Text, mit immer mehr Abstand zur Überschrift sinkt ein imaginäres Niveau und wir alle fragen uns, warum ich nach Naddel gerufen habe. Keine Sorge, der deutsche Hauptvertreter für Camp David Klamotten bin ich nicht und er hat den Blog auch nicht eingekauft. #NochMalGlückGehabt. ABER wie auch jener Mann, war ich schon mal in Verona.

Die Entschuldigung ist schon weiter oben ausgesprochen, also machen wir weiter. Verona! Diese, ja schöne, Stadt ist nicht unweit vom süd-östlichen Ende des Gardasees gelegen. Ihr dachtet sicherlich schon das Kolosseum steht in Rom, was nicht falsch ist. Doch es gibt noch mehr davon. Zugegeben, nicht alle sind so groß und technisch raffiniert wie das in Rom, dafür ist das eine in Verona besser in Schuss, wie ihr seht. Hier und da wird gebaut oder restauriert, das ist unerlässlich in so einer Stadt.

Ich fühle mich noch immer schuldig für den miesen Gag weiter oben, dabei habe ich mich sogar schon entschuldigt. Auch weiß ich sicher, dass ihr mir schon längst verziehen habt und doch .. sollte ich es wieder gut machen. Vielleicht mit historischen Details? Ausnahmsweise mit korrekten historischen Daten und Fakten? Trump ist noch immer amerikanischer Präsident, Fakten will also niemand. Soll ich über wahre Vorkommnisse berichten die passiert sind? Erdoğan ist noch immer „Präsident“ der Türkei, die Wahrheit will also auch niemand hören. Warum eigentlich schweife ich immer wieder in die Politik ab? Die interessiert mich doch gar nicht?!

Reden hilft, stelle ich fest. Die erste Feststellung: Offenbar bin ich so ein durchschnittspolitischer „macht doch was Ihr wollt, aber lasst mich in Ruhe und sorgt dafür, dass ich gutes Leben habe“-Typ. Gut. Die Zweite: Wo ist mein Paket, das ich vorgestern bestellt habe! Und drittens: Warum ist der Whisky leer? Sollte mir der Whisky gerade eine Lektion erteilen? Sowas wie: „Wenn du etwas willst, dann tu‘ auch was dafür!“ oder „Anstatt dich zu beschweren, tu‘ etwas dagegen!“? Mir gefällt die Reise nicht auf die mich mein Unterbewusstsein schickt :/

Ob es hilft wegzulaufen? Ich probiere es! Schaut euch die (zum Teil) schönen Bilder aus Verona an, die nun ein Jahr lang auf meiner Festplatte versauert sind! Aus ihnen ist nur etwas geworden, weil ich mich zu etwas durchgerungen habe: Prioritäten zu setzen und meinem alten Schweinehund ein paar neue Tricks beizubringen! Das war gar nicht so schwer wie anfangs gedacht. … Hm, das klingt wenig nach Weglaufen oder flüchten. Es ist die Flucht nach vorn, anders kann es nicht sein! Besser sein als der Typ der man gestern war! Die Erde dreht sich, die Zeit läuft, das Universum expandiert und jeder macht irgendwas. Warum sollte ich also stehen bleiben?

Doch bei aller spontanen Motivation, die Füße müssen auch mal hochgelegt werden. In diesem Sinne. Hier im Blog wird es weitergehen. Die Regelmäßigkeit wird sich vielleicht nicht verändern, aber es geht weiter. Und Ihr geht jetzt ohne weiteren Umweg zur Galerie, indem wie immer ein beliebiges Foto angeklickt/tippt/touched wird. Zur Albumübersicht geht es hier entlang: Album. Danke fürs vorbeischauen und bis zum nächsten Mal.